Blut und Bluttransfusionen

Was ist Gottes Ansicht über Blut? Was sagt die Bibel über Blut? Kann man sich an Gottes Gebot über Blut halten und medizinisch bestens versorgt werden?
Was ist Gottes Ansicht über Blut? Was sagt die Bibel über Blut? Kann man sich an Gottes Gebot über Blut halten und medizinisch bestens versorgt werden?
Blut ist für das Leben essenziell. Da Gott uns das Leben geschenkt hat, hat er auch das Recht zu bestimmen, wie wir Blut verwenden dürfen. Was lernen wir aus der Bibel über Blut, das Essen von Blut und über Bluttransfusionen?

Welche Ansicht hat Gott über Blut?

In der Bibel erfahren wir: „(3. Mose 17:14) Denn das Leben von jeder Art Lebewesen ist ihr Blut, weil das Leben im Blut ist. Deshalb habe ich zu den Israeliten gesagt: „Ihr dürft kein Blut von irgendeiner Art Lebewesen essen, weil das Leben von jeder Art Lebewesen ihr Blut ist. Wer es isst, wird entfernt werden.““
Für den Schöpfer des Lebens ist Blut gleichbedeutend mit Leben. Da für ihn das Leben heilig ist, ist auch das Blut heilig. Daher möchte Gott, dass wir sowohl das Leben, als auch Blut als etwas Heiliges ansehen.

Welche Verwendung von Blut hat Gott verboten?

Das erste Mal, als Gott ein Gebot bezüglich der Verwendung von Blut gegeben hat, war, als er Noah und seiner Familie erlaubte Tiere zu essen. Das war nach der in der Bibel beschriebenen Sintflut. Jehova Gott hat jedoch gleichzeitig verboten Blut zu essen: „(1. Mose 9:4) Nur Fleisch mit seinem Leben – seinem Blut – dürft ihr nicht essen.“
Blut steht für das Leben. Und sollte nicht missbraucht werden. Später gab Gott dem Volk Israel noch genaue Anweisungen bezüglich der Verwendung von Blut: „(5. Mose 12:24) Du darfst es nicht essen. Gieß es auf die Erde aus wie Wasser.“
Wer gegen das Gebot Gottes Blut zu essen verstoßen würde, würde schwer bestraft werden: „(3. Mose 17:10) Wenn jemand vom Haus Israel oder ein Fremder, der bei euch lebt, irgendwelches Blut isst, werde ich mich ganz bestimmt gegen den wenden, der das Blut isst, und ihn aus seinem Volk entfernen.“
In den christlichen griechischen Schriften der Bibel finden wir das Gebot sich von Blut zu enthalten: „(Apostelgeschichte 15:28, 29) Denn dem heiligen Geist und uns selbst erschien es gut, euch keine weitere Last aufzuerlegen als folgende notwendige Dinge: 29 Enthaltet euch von allem, was Götzen geopfert wurde, sowie von Blut, von Erwürgtem und von sexueller Unmoral. Wenn ihr euch davor sorgfältig hütet, wird es euch gut gehen. Bleibt gesund!““

Was bedeutet das Gebot sich von Blut zu enthalten?

Was meinen Sie? Wenn ihr Arzt sagen würde, sie müssen auf Alkohol verzichten. Was würde das bedeuten? Sicherlich keinen Alkohol mehr zu trinken. Würden Sie aber etwas essen, was Alkohol enthält? Oder würden Sie sich Alkohol ins Blut spritzen lassen?
Das gleiche ist es mit dem Gebot von Gott, sich von Blut zu enthalten. Das Gebot schließt ein, weder Blut zu trinken noch Fleisch zu essen, das nicht ausgeblutet ist. Noch irgendetwas zu essen, wo Blut zugesetzt worden ist.

Was ist mit der medizinischen Verwendung von Blut?

Einige medizinische Verfahren verstoßen eindeutig gegen das Gebot von Gott sich des Blutes zu enthalten. Dazu gehören Transfusionen von Vollblut oder von einen seiner vier Hauptbestandteile: rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten), Blutplasma sowie Blutplättchen (Thrombozyten). Würde man Blut zwar nicht essen und trinken, sich jedoch eine Transfusion von Blut (oder einen seiner vier Hauptbestandteile) geben lassen, würde man sich nicht vom Blut enthalten. Und dadurch gegen Gottes Gebot eindeutig verstoßen.

Präoperative Eigenblutspende und Lagerung von Eigenblut zum Zweck einer Retransfusion

Zeugen Jehovas lehnen auch eine präoperative Eigenblutspende und eine Lagerung von Eigenblut zum Zweck einer Retransfusion ab. Zur Begründung lesen Sie bitte im Wachtturm vom 15. Oktober 2000 die Antwort auf „Fragen von Lesern: Wie sind Jehovas Zeugen angesichts biblischer Gebote über die passende Verwendung von Blut zu medizinischen Verfahren eingestellt, bei denen Eigenblut verwendet wird?“.

Medizinische Verfahren, bei denen man eine persönliche Entscheidung treffen muss

Es gibt jedoch auch medizinische Verfahren, bei denen nicht ganz klar ist, ob die Verfahren gegen das Gesetz von Gott, sich des Blutes zu enthalten, verstoßen. Zum Beispiel werden bei einigen medizinischen Verfahren Fraktionen verwendet, die aus Hauptbestandteilen des Blutes gewonnen wurden. Auch gibt es medizinische Verfahren, bei denen das eigene Blut verwendet wird. Da diese Verfahren nicht eindeutig gegen Gottes Gebot bezüglich dem Blut verstoßen, muss man diesbezüglich eine persönliche Entscheidung treffen. Dazu heißt es in der Bibel: „(Galater 6:5) Denn jeder wird seine eigene Last tragen.“.

Wie kann man bei der medizinischen Verwendung von Blut gute Entscheidungen treffen, über die sich Jehova Gott freut?

Zum einen könnte man Gott um Weisheit bitten: „(Jakobus 1:5) Wenn es also irgendjemandem von euch an Weisheit fehlt, dann soll er Gott immer wieder darum bitten, und sie wird ihm gegeben werden, denn Gott gibt allen großzügig und ohne Vorwürfe.“
Dann kann man überlegen, welche biblischen Grundsätze bei der Entscheidung eine Rolle spielen: „(Sprüche 13:16) Ein kluger Mensch weiß, was er tut, der Unvernünftige dagegen zeigt seine Dummheit.“
Dann könnte man sich gut informieren, welche Möglichkeiten bei Behandlungen zur Verfügung stehen. Man könnte sich darüber Gedanken machen, welche Behandlungsoptionen für einen persönlich nicht infrage kommen. Und dann eine Entscheidung treffen, mit der man ein gutes Gewissen behält: „(Apostelgeschichte 24:16) Deswegen bemühe ich mich stets, vor Gott und den Menschen ein reines Gewissen zu haben.“
Gewissensentscheidungen muss man persönlich treffen. Dies kann niemand anderes für einen übernehmen: „(Römer 14:12) So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“
Eine gute Hilfe bei der Entscheidung ist es, sich zu fragen, wie man einem Arzt erklären würde, warum man bestimmte medizinische Verfahren oder bestimmter Blutfraktionen akzeptiert oder ablehnt.
Zum Schluss ist es gut, die getroffenen Entscheidungen schriftlich festzuhalten.
Wenn man eine Patientenverfügung sowie eine Vollmacht in Gesundheitsangelegenheiten ausfüllt, kann man die getroffenen Entscheidungen darin festhalten. Und den Personen, denen man eine Vollmacht in Gesundheitsangelegenheiten erteilen möchte, davon eine Ausfertigung geben.

Haben sich die ersten Christen an das Gebot Gottes bezüglich Blut gehalten? Und halten sich heutige Christen an das Gebot?

Das Gebot bezüglich Blut galt auch für die ersten Christen. Siehe hierzu obiges Gebot aus der Apostelgeschichte. Christen haben kein Blut zu sich genommen. Weder frisches Blut. Noch Blut in geronnener Form. Christen haben auch kein Fleisch von einem Tier gegessen, welches nicht ausgeblutet war. Auch Nahrungsmittel, die mit Blut versehen waren (Blutzusätze), wie zum Beispiel Blutwurst, waren nicht zulässig.

Warum Zeugen Jehovas eine Bluttransfusion ablehnen

Zeugen Jehovas schätzen das Leben. Daher wünschen Jehovas Zeugen medizinische Behandlungen, die ihre Gesundheit erhalten beziehungsweise wiederherstellen. Doch Zeugen Jehovas respektieren vor allem den Schöpfer des Lebens und seine Gebote. Einschließlich der Gebote, was die Verwendung von Blut betrifft. Jehovas Zeugen halten sich an das Gebot Gottes sich des Blutes zu enthalten. Auch wenn die konkrete Anwendung bei der Vielzahl der Behandlungsmöglichkeiten eine echte Herausforderung darstellen kann. Lesen Sie hierzu bitte auch auf JW.org (Website von Jehovas Zeugen) in der Publikation „Glücklich – für immer“ das Kapitel 39 „Gottes Ansicht über Blut“.

Jehovas Zeugen möchten die bestmögliche medizinische Behandlung

Jehovas Zeugen halten sich an die Gesetze von Gott über Blut. Und wünschen die bestmögliche medizinische Behandlung. Man kann sich an die Gesetze von Gott über Blut halten und medizinisch bestens versorgt werden. Dafür ist es sinnvoll mit Ärzten und medizinischen Fachpersonal freundlich umzugehen und sie voller Respekt zu behandeln. Sowie gut mit ihnen zusammenzuarbeiten: „(Titus 3:2) Sie sollen von niemandem nachteilig reden und nicht streitsüchtig sein. Vielmehr sollen sie vernünftig sein und immer gegenüber allen Menschen Milde zeigen.“

Fraktionen aus dem Blut

Blut setzt sich zusammen aus vier Hauptbestandteilen: rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten), Blutplasma sowie Blutplättchen (Thrombozyten). Aus den vier Hauptbestandteilen des Blutes können jeweils kleinere Bestandteile gewonnen werden: die sogenannten Blutfraktionen. Ärzten, die schon die vier Hauptbestandteile von Blut als Blutfraktionen betrachten, muss man möglicherweise erklären, dass man sich gegen eine Transfusion von Blut und von seinen vier Hauptbestandteilen entschieden hat.
Es gibt Fraktionen des Blutes, die in Medikamenten enthalten sind. Mit dem Ziel Krankheiten zu bekämpfen oder eine Blutung zu stoppen. Ob ein Christ solche Blutfraktionen, die aus einem der vier Hauptbestandteile des Blutes gewonnen worden sind, akzeptiert oder nicht, muss jeder Christ selbst entscheiden. Gestützt auf sein eigenes biblisch geschultes Gewissen. Daher könnte es sein, dass sich der eine Christ möglicherweise gegen ein Verfahren oder eine medizinische Behandlung entscheidet, bei denen Blutfraktionen verwendet werden. Und ein anderer Christ entscheidet sich möglicherweise dafür.

Was sind einige medizinische Verfahren, bei denen man eine persönliche Entscheidung treffen muss?

Dazu gehören Fraktionen aus den vier Hauptbestandteilen des Blutes, Blutuntersuchungen, Dialyse, Hämodilution, Cell Salvage oder der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, ECMO oder ECLA, Ausleitung von Blut aus dem Körper (auch wenn der Blutfluss vielleicht eine Zeit lang unterbrochen wird), wenn bei einem medizinischen Verfahren etwas von dem eigenen Blut entnommen, verändert und über den Blutkreislauf oder anderweitig wieder zugeführt wird.

Kann man jede Operation ohne Bluttransfusion durchführen?

Zahlreiche Operationen an Zeugen Jehovas, die sich an die Gebote Gottes in Verbindung mit der Verwendung mit Blut halten, haben bewiesen, dass jede Operation ohne Bluttransfusion erfolgreich durchgeführt werden kann. Zwar kann es sein, dass ein bestimmter Arzt eine Operation ohne Bluttransfusion ablehnt. Möglicherweise auch deshalb, da er über zu wenig oder über keine Erfahrung und nicht über ausreichende Kenntnisse bezüglich einer blutlosen Chirurgie verfügt.
Doch Jehovas Zeugen haben schon seit längerem so genannte Krankenhausverbindungskomitees. Die mit Ärzten Kontakt aufnehmen. Und um zu wissen, welche Ärzte bereit sind, ohne Transfusion von Blut welche Operationen durchzuführen. Zeugen Jehovas verfügen über eine Expertise bezüglich Alternativen zu einer Bluttransfusion. Und können Ärzte auch mit Informationen für Alternativen zu einer Bluttransfusion versorgen. Was dazu führen kann, dass ein Arzt bereit ist, eine Operation ohne Bluttransfusion durchzuführen. Da er über die Alternativen deutlich aufgeklärt werden kann. Die Zeugen Jehovas, die den weltweit zur Verfügung stehenden Krankenhausverbindungskomitees angehören, stehen ihren Glaubensbrüdern immer zur Verfügung. Was einer der zahlreichen Beweise für die Liebe unter Zeugen Jehovas ist. Da diese Tätigkeiten kostenfrei für ihre Glaubensbrüder durchgeführt werden. Jesus Christus sagte: „(Johannes 13:35) Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr Liebe zueinander habt.““ Soweit bekannt, ist die Tätigkeit der Krankenhausverbindungskomitees der Zeugen Jehovas einzigartig in allen Religionen der Welt.

Kann man eine Bluttransfusion ablehnen, wenn Ärzte eine Bluttransfusion zur Erhaltung des Lebens für erforderlich halten?

Eine Bluttransfusion ist eine medizinische Maßnahme. Und hat durchaus schwerwiegende Risiken für das persönliche Leben. Eine Transfusion von Blut ist ein Eingriff in Ihren Körper. Jeder kann eine Bluttransfusion ablehnen. Es handelt sich um ein höchstpersönliches Recht. Eine Entscheidung, ob jemand eine Bluttransfusion ablehnt oder einer Bluttransfusion zustimmt, kann religiöse Gründe haben. Oder andere, wie zum Beispiel die Risiken einer Transfusion von Blut. Manche entscheiden sich dafür eine Bluttransfusion abzulehnen. Und stattdessen blutlose alternative Möglichkeiten zu nutzen. Den persönlichen Willen bezüglich einer Transfusion von Vollblut oder von Bestandteilen des Blutes kann man in einer Patientenverfügung festhalten.

Welche Risiken und Nebenwirkungen kann eine Bluttransfusion haben?

Ähnlich wie bei einer Verpflanzung von einem fremden Herzen oder einer fremden Niere kann es bei einer Transfusion von fremden Blut zu einer Abstoßungsreaktion kommen. Blut besteht aus einem flüssigen und einem zellulären Anteil. Meistens wird bei einer Bluttransfusion der zelluläre Anteil übertragen (rote Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport zuständig sind). Diese fremden roten Blutkörperchen (Erythrozyten) können mit einer Organtransplantation verglichen werden. Was das Immunsystem vom Empfänger des Blutes durcheinander bringen könnte. Die Folge könnten unerwünschte Immunreaktionen sein. Das Immunsystem könnte sich gegen die fremden Zellen wehren. Betroffene leiden häufig unter Schüttelfrost und Fieber. Oft leiden sie unter Muskelkrämpfen, ständige Müdigkeit und unter Kopfschmerzen.
Eine Blutspende wird in Deutschland in der Regel auf die Blutgruppe, Krankheitserreger wie HIV und Hepatitis und Antikörper untersucht. Jedoch kann dadurch nicht sichergestellt werden, dass dennoch eine schwerwiegende ungewünschte Krankheit übertragen wird. Zum Beispiel das HI-Virus.
Vorhandene Antikörper im Blut können eine starke Abwehrreaktion bewirken. Beispielsweise eine lebensbedrohliche Lungenfunktionsstörung (TRALI).
Weitere unerwünschte Reaktionen, Risiken oder Nebenwirkungen könnte beispielsweise eine allergische Reaktion sein. Oder auch Entzündungen. Auch Herz-Kreislauf-Beschwerden könnten auftreten. Und Lungenkomplikationen sowie Nierenkomplikationen. Auch dann, wenn die Blutgruppe von dem Blutspender und dem Blutempfänger übereinstimmen.

Risiko für Komplikationen bis hin zum Tod durch eine Bluttransfusion

Das Risiko für Komplikationen bis hin zum Tod kann sich durch eine Transfusion von jedem Beutel Blut um das sechsfache erhöhen (gemäß einer Statistik über Herzoperationen des Bristol Heart Institute). Gemäß einer Zusammenfassung aus Philadelphia überwiegen in 42 von insgesamt 45 Studien die Nachteile einer Transfusion von fremden Blut.
Sehen Sie: https://journals.lww.com/ccmjournal/Abstract/2008/09000/Efficacy_of_red_blood_cell_transfusion_in_the.26.aspx.
Schon alleine in den ersten 30 Tagen nach einer Operation ergab sich bei 10.100 Patienten (im Jahr 2011 in New York), dass nach einem chirugischen Eingriff und einer Transfusion von fremden Blut (von nur ein bis zwei Beutel Blut) Komplikationen der Lunge um 76 % erhöht waren. Thrombosen um 77 %. Wundentzündungen um 87 %. Die Todesrate für Patienten, die eine Bluttransfusion erhalten hatten, erhöhte sich um 29 %.
Langfristige Risiken (bis hin zum Tod) nach 30 Tagen wurden hier noch gar nicht berücksichtigt.
Sehen Sie: https://jamanetwork.com/journals/jamasurgery/fullarticle/1151004.

Erfüllt eine Bluttransfusion die erhoffte Wirkung?

Wie ausgeführt kann man eine Bluttransfusion mit einer Organtransplantation vergleichen. Wenn es sich um die Transfusion von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) von einer fremden Person handelt. Es ist bekannt, dass eine Organtransplantation nur in einem festen Zeitfenster erfolgreich sein kann. Selbst bei einem abgetrennten eigenen Körperteil, dass wieder angenäht werden soll, muss dies in einem festen Zeitfenster durchgeführt werden. Unter besten Bedingungen in einem Zeitfenster von bis zu maximal 8 bis 24 Stunden. Je nachdem ob auch Muskelgewebe wieder angenäht werden muss. Nach diesen Zeitfenster reduziert sich der mögliche Erfolg einer Organtransplantation oder dem Annähen eines eigenen Körperteils, welches abgetrennt wurde. Bis hin zu null.
Der erhoffte Erfolg, dass rote Blutkörperchen (Erythrozyten) Sauerstoff transportieren, reduziert sich auch (selbst bei besten Bedingungen) im Laufe der Zeit. Bei einem abgetrennten Körperteil kann man relativ leicht und klar nachvollziehen, wie lange der Körper das wieder angenähte Körperteil als sein eigenes akzeptiert. Oder abstoßt und das Körperteil abstirbt. Bei transfundierten roten Blutkörperchen werden diese jedoch mit den anderen (gesunden und noch normal funktionierenden) roten Blutkörperchen gemischt.

Welche negativen Folgen hat eine Bluttransfusion in jedem Fall?

Eine Bluttransfusion ist ein Verstoß gegen Gottes Gebot, sich des Blutes zu enthalten (Apostelgeschichte 15:28,29). Was in Gottes Augen eine schwerwiegende Sünde bedeuten würde. Die, wenn sie nicht aufrichtig bereut wird, bedeuten würde, dass Gott ihn schwerwiegend bestrafen würde. Gemäß der Bibel verliert jemand, der eine in Gottes Augen schwerwiegende Sünde begeht und der nicht aufrichtig bereut, die Möglichkeit ewiges Leben zu erlangen.

Alternativen zu einer Bluttransfusion

Jeder Christ muss selbst persönlich entscheiden, welche Alternativen zu einer Bluttransfusion (Bluttransfusionsalternativen) er nutzen möchte oder nicht. In Übereinstimmung mit seinem biblisch geschulten Gewissen.
Sehen Sie hierzu auch „Ausgezeichnete Alternativen zur Transfusion“ auf der Webseite von Jehovas Zeugen, JW.org.

Konzepte für Transfusionsalternativen, blutlose Medizin, Patient Blood Management

Eine gute medizinische Behandlung, die eine Transfusion von Blut vermeidet, erfordert eine systematische Anwendung einer klinischen Strategie zum Blutungs- und Anämiemanagement. Konzepte für Transfusionsalternativen setzen geeignete Kombinationen von Geräten, Medikamenten und/oder chirurgische/internistische Verfahren ein, um den Verlust von Blut zu vermeiden oder zu minimieren. Sowie um die Produktion von Blut des Patienten zu steigern. Ein gut funktionierendes Team kann unterschiedlichste Methoden für eine Vermeidung von einer Bluttransfusion anwenden. Dieses Vorgehen wird manchmal als „blutlose“ Medizin beziehungsweise Chirurgie, als blutsparende Maßnahmen oder als Patient Blood Management bezeichnet.
Sehen Sie hierzu auch auf der Webseite von Jehovas Zeugen (JW.org) das PDF „Religiöse und ethische Haltung zur medizinischen Behandlung und Betreuung“.

Was zählt zu blutsparenden Maßnahmen beziehungsweise Transfusionsalternativen?

Wenn jemand schnell viel Blut verliert sinkt der Blutdruck. Und ein Schock könnte die Folge sein. Als erste Maßnahme muss die Blutung gestillt und das Volumen ausgefüllt werden. Das kann einen Schock verhindern. Außerdem können dadurch die noch vorhandenen roten Blutkörperchen und die übrigen Bestandteile des Blutes im Fluss bleiben.
Volumenersatz kann ohne Blut und ohne Blutplasma erfolgen. Dafür gibt es verschiedene blutlose Flüssigkeiten. Die als wirkungsvolle Volumenexpander genutzt werden können. Beispielsweise Kochsalzlösung, die mit dem Blut verträglich und sogar billig ist.
Des weiteren gibt es Flüssigkeiten mit besonderen Eigenschaften. Zum Beispiel Dextran, Haemaccel, Ringer-Laktat-Lösung und Hydroxyäthylstärke (HÄS).
Blutlose Volumenexpander haben bestimmte Vorteile. Beispielsweise sind sie relativ atoxisch, schnell verfügbar, billig, erfordern keine Tests auf Verträglichkeit und haben nicht das Risiko durch die Transfusion Infektionen zu übertragen. Wie es bei der Übertragung von Blut sein kann.
Nachdem das Volumen wieder ausgefüllt worden ist, kann Sauerstoff in hohen Konzentrationen verabreicht werden. Das hat oft beachtliche Folgen, weil dadurch dem Körper mehr Sauerstoff zur Verfügung steht.
Des weiteren können Ärzte die Bildung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) durch Eisenpräparate fördern (intramuskulär oder intravenös). Diese können den Körper dazu anregen, die Bildung von roten Blutkörperchen zu beschleunigen. Auf das dreifache bis vierfache der normalen Bildungsrate.
In den Nieren wird das Hormon Erythropoetin (ESF) gebildet. Erythropoetin stimuliert das Knochenmark rote Blutkörperchen herzustellen. Durch künstliche (gentechnisch) hergestelltes Erythropoetin kann die Bildung von neuen roten Blutkörperchen stark beschleunigt werden.
Erfahrene und gewissenhafte Chirurgen und Anästhesisten können des weiteren fortschrittliche Methoden einsetzen um Blut zu sparen. Zum Beispiel peinlich genaue Operationstechniken. Elektrokauter um Blutungen zu vermindern. Der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, die anfangs mit einer blutlosen Flüssigkeit gefüllt wird. Wodurch dem Patienten die sich daraus ergebenden Blutverdünnung zugute kommen kann. Der Einsatz von Cell Saver, wenn das Blut, das in eine Wunde fließt aufgesaugt, gefiltert und in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Der Einsatz von Laserskalpellen. Sowie weitere Möglichkeiten. Siehe auch https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/Wie-kann-Blut-dein-Leben-retten/Ausgezeichnete-Alternativen-zur-Transfusion/.

Informationen über Konzepte für Transfusionsalternativen von Krankenhaus-Verbindungskomitees für Zeugen Jehovas

Ärzte können von Krankenhaus-Verbindungskomitees für Zeugen Jehovas Informationen über Konzepte für Transfusionsalternativen erhalten. Krankenhaus-Verbindungskomitees können für Zeugen Jehovas auch Konsultationen mit Ärzten vermitteln, die Erfahrung in der Behandlung von Patienten ohne Einsatz von Bluttransfusionen haben. Krankenhaus-Verbindungskomitees für Jehovas Zeugen sind weltweit in den meisten größeren Städten tätig.

Fachliteratur für Mediziner auf JW.org

Auf JW.org, der Webseite von Jehovas Zeugen, gibt es eine medizinische Datenbank mit Fachliteratur für Mediziner. Mit Auszügen aus Artikeln führender medizinischer Fachzeitschriften. Darin werden Vorteile klinischer Strategien zur Vermeidung von Fremdbluttransfusionen bei unterschiedlichen chirugischen Eingriffen und medizinischen Behandlungsmethoden gezeigt. Es gibt Informationen zum Herunterladen für verschiedene medizinische Bereiche. Sowie klinische Strategien und Videos. Für Mediziner, die Zeugen Jehovas behandeln, gibt es über eine Kontaktmöglichkeit einen kostenlosen Service 24 Stunden am Tag.

Vor einer Entscheidung für oder gegen bestimmte Behandlungsmethoden…

… Kann es sinnvoll sein, sich einige Informationen über die Behandlungsmethoden einzuholen. Sowohl allgemeiner Art. Als auch im Falle einer bevorstehenden Behandlung über die konkrete Umsetzung im persönlichen Fall. So kann jeder Christ möglicherweise besser entscheiden, welche Behandlungsmethoden oder Medikamente er mit seinem persönlichen Gewissen vereinbaren kann, oder nicht.

Beispiele für eine kurze (allgemeine) Information über:

Herz-Lungen-Maschine

Was passiert bei einer Herz-Lungen-Maschine?
Die Herz-Lungen-Maschine ist ein medizinisches Gerät, dass eine Operation am offenen Herzen ermöglicht. Eine Herz-Lungen-Maschine ersetzt die Pumpfunktion vom Herzen sowie die Funktion der Lunge (Sauerstoffanreicherung vom Blut und Ellimination von Kohlendioxid) für einen begrenzten Zeitraum.
Dabei verlässt das Blut den Körper über ein Kanülen- und Schlauchsystem. Nachdem das Blut der Herz-Lungen-Maschine mit Sauerstoff angereichert wurde wird es wieder in den Körper zurückgepumpt.

ECMO und ECLA

Was ist eine ECMO und eine ECLA? Was ist der Unterschied zwischen einer Herz-Lungen-Maschine und ECMO und ECLA?
Eine Herz-Lungen-Maschine kommt am häufigsten in der Herzchirurgie zum Einsatz. In der Notfallmedizin beziehungsweise Intensivmedizin kommen kleinere spezialisierte Systeme zum Einsatz. Diese in der Intensivmedizin eingesetzten Unterstützungssysteme werden Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) und extrakorporale Lungenunterstützung (oder extrakorporale Lungenassistenz, ECLA) genannt. Diese Maschinen können teilweise oder vollständig die Atemfunktionsleistungen für einen Patienten außerhalb von seinem Körper übernehmen.
Eine ECMO kann über Tage oder Wochen hinweg eine ausreichende Oxygenierung gewährleisten.
Technisch gleicht ein ECMO-Gerät einer Herz-Lungen-Maschine. In zwei großen Blutgefäße werden Kanülen eingebracht. Das ECMO-Gerät pumpt Blut durch einen Membran-Oxygenator, welcher den Gasaustausch der Lunge ersetzen soll. Indem er Kohlendioxid aus dem Blut entfernt. Und zum anderen das Blut mit Sauerstoff angereichert. Dieses Blut wird dann zum Patienten zurückgeführt.

Verschiedene Varianten und Formen der ECMO

Es existiert verschiedene Varianten oder Formen der ECMO. Zum Beispiel wird bei der VA-ECMO (veno-arterielle ECMO) Blut am Herzen vorbei in eine Arterie geleitet. Sodass ein paralleler Kreislauf entstehen kann. Der Vorteil ist, dass das Herz entlastet wird. Weshalb das VA-ECMO bei Patienten mit einer schlechten Pumpfunktion des Herzens beziehungsweise einer Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Entnommen wird das Blut aus den großen Venen.
Die veno-venöse ECMO (VV-ECMO) kann bei einem schweren Lungenversagen genutzt werden, wenn noch eine ausreichende Pumpfunktion vom Herzen vorhanden ist. Bei der VV-ECMO wird das Blut auch aus den großen Venen entnommen. Das oxygenierte Blut wird dann wieder in eine Vene geleitet.
Die pumpenlose arterio-venöse ECLA (pECLA) kann bei Patienten mit einer ausreichenden Funktion des Herzens eingesetzt werden, wenn eine geringere Unterstützung beim Gasaustausch benötigt wird. Dadurch, dass bei der pumpenlosen arterio-venösen ECLA keine Pumpe eingesetzt wird, wird das Blut im Allgemeinen weniger geschädigt.

Was ist der Unterschied zwischen einer Vene und einer Arterie?

Venen sind Blutgefäße (Adern), die zum Herzen führen. Im Unterschied dazu sind Arterien Blutgefäße, die vom Herzen weg in den Körper führen.

Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut

Welche Funktion hat Blut, beim Transport von Sauerstoff im Körper?
Wenn wir atmen, nehmen wir Sauerstoff in die Lunge auf. Tag für Tag in etwa 25.000 mal. Sauerstoff brauchen unsere Zellen um aus der Nahrung Energie zu gewinnen. In unserem Körper gibt es Billionen von Zellen. Wie kommt da der Sauerstoff, den wir in die Lunge einatmen zu unseren Zellen in unserem Körper?
In der Lunge gelangt der Sauerstoff in unser Blut. Im Blut nehmen die roten Blutkörperchen den Sauerstoff auf.

Hämoglobin

Der wichtigste Bestandteil der roten Blutkörperchen ist Hämoglobin. Über 250 Millionen Hämoglobin-Moleküle befinden sich in jeder einzelnen roten Blutzelle. Hämoglobin ist eine Eiweißverbindung (Protein). Und macht ca. 90 % der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) aus. Aus einem großen Teil besteht Hämoglobin aus Eisen. Wodurch das Blut die typisch rote Farbe erhält.

Wie gelangt der Sauerstoff zu den Körperzellen, die den Sauerstoff benötigen?

In der Lunge nehmen die Hämoglobinmoleküle so viel Sauerstoff wie möglich auf.
Körperteile, die besonders aktiv sind, brauchen zum einen Sauerstoff (O2). Und geben zum anderen Kohlendioxid (CO2) in das Blut ab. Durch das vermehrte Kohlendioxid im Blut, ändert sich die Verbindung vom Sauerstoff zum Hämoglobin. Dadurch löst sich der Sauerstoff vom Hämoglobin an der genau richtigen Stelle. Und kann von den Körperzellen aufgenommen werden.

Was geschieht mit dem Kohlendioxid?

Der Großteil vom Kohlendioxid wird vom Blutplasma chemisch verändert und abtransportiert. Das übrige Kohlendioxid wird vom Hämoglobin aufgenommen. Und in der Lunge, zusammen mit dem vom Blutplasma abtransportierten Kohlendioxid, ausgeatmet.

Wo werden rote Blutzellen produziert?

Nachdem rote Blutzellen Tausende Kilometer im Körper zurückgelegt haben, werden sie nach ca. 4 Monaten ausgetauscht. Gesundes Knochenmark produziert neue Blutzellen. Jede Sekunde bis zu zwei Millionen. In der Leber werden die alten Zellen abgebaut. Das darin enthaltene Eisen wird von den Hämoglobinmolekülen wieder verwertet.

Der erstaunliche Kreislauf beweist,…

… dass der Mensch von einem erstaunlich intelligenten Schöpfer erschaffen sein muss.

Alle Informationen auf dieser Seite …

… sind ohne Gewähr auf Richtigkeit oder Vollständigkeit und dienen nur zur allgemeinen Information. Auch können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Es obliegt dem Leser die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit sowie Übereinstimmung mit medizinischen Fakten oder Ansichten von Jehovas Zeugen durch zuverlässige Quellen zu überprüfen. Und sich selbst eine Meinung zu bilden. Die Informationen sind keine medizinischen Ratschläge noch Behandlungsempfehlungen. Und auch keine Alternative zu einem qualifizierten Arzt. Jeder steht selbst in der Pflicht, die Informationen über dieses Thema zu überprüfen, zu aktualisieren, verschiedene Behandlungsmethoden abzuwägen und seine persönliche gewünschte Behandlung entsprechend der Gesundheit und den eigenen Wünschen, Überzeugungen und Vorstellungen zu wählen. Aufgeführte Informationen oder Strategien sind nicht für alle Personen akzeptabel oder angemessen.